Form- und leistungsfördernde Substanzen im Sport – das vernachlässigte Substanzkonsum-Problem

R. Magnolini, M. Kruijver, P. Bruggmann

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Zusammenfassung:

Um angestrebte Ziele im Bereich Aussehen und sportliche Leistungen zu erreichen, ist der nicht-medizinische Einsatz von sogenannten „form- und leistungsfördernden Substanzen“ (sog. image- and performance-enhancing drugs (IPED)) weit verbreitet. Dabei wird am häufigsten zu supraphysiologischen Dosen anaboler androgener Steroide (AAS) gegriffen. Diese Substanzen werden oft in nicht-evidenzbasierten Schemata kombiniert eingenommen, sogenannten Zyklen. Das Ziel dieser Strategien ist es, synergistisch anabole Effekte zu nutzen, Nebenwirkungen zu reduzieren und die körperliche und mentale Regeneration nach dem schädlichen Gebrauch dieser Substanzen zu beschleunigen. Es gibt eine große und zunehmende Anzahl an Personen, welche diesen Substanzen und deren Nebenwirkungen möglicherweise ausgesetzt sind. Die Mehrheit aller IPED-Konsumenten ist heute nicht mehr Leistungssportler oder professioneller Bodybuilder, sondern es ist vielmehr die Allgemeinbevölkerung, welche alle soziodemographischen Schichten betrifft. Der Konsum von IPEDs stellt ein erhebliches Problem für die individuelle und öffentliche Gesundheit dar. Dabei sind die Substanzabhängigkeit, der komorbide Konsum mit anderen psychotropen Substanzen, Injektionsrisiken sowie riskantes Sexualverhalten durch den problematischen IPED-Konsum ernstzunehmende Themen der Suchtmedizin. Strategien zur Prävention und Schadensminimierung sowie klare therapeutische Leitlinien für die Ärzteschaft sind erforderlich.

Image- and performance-enhancing drugs in sport – the neglected substance use problem

The non-medical use of so-called “image- and performance-enhancing drugs (IPEDs)“ is often used to achieve desired appearance and athletic performance goals. Supraphysiological doses of anabolic androgenic steroids (AAS) are most often used among IPEDs. These substances are often combined in non-evidence-based patterns, so-called cycles. The goal of these patterns is to use synergistic anabolic effects, to reduce side effects, and to accelerate physical and mental recovery after harmful use of these substances. There is a large and growing number of people who may be affected by these substances and their side effects. The majority of all IPED users today are no longer competitive athletes or professional bodybuilders, but rather the general population, which also affects all socio-demographic classes. IPEDs-use has become a considerable threat to individual and public health. Substance dependence, comorbid use with other psychotropic substances, injection risks and risky sexual behavior are serious issues deriving from problematic use of IPEDs regarding addiction medicine. Prevention and harm reduction strategies, as well as clear therapeutic guidelines for the medical community are urgently needed.

Zitierweise:

Magnolini R, Kruijver M, Bruggmann P (2023). Form- und leistungsfördernde Substanzen im Sport – das vernachlässigte Substanzkonsum-Problem. Suchtmedizin 25(1): 7–17

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