Generalisierte Angststörung

V. Faust

Angst nimmt zu. Es heißt sogar: Wir leben im Zeitalter der Angst. Jedenfalls scheint die Angst mit den Depressionen und der vorzeitigen Geistesschwäche, der Demenz, jene seelische Störung zu sein, die die Menschen am meisten beschäftigt oder gar mit Sorge erfüllt.

Ist das realistisch? Oder wird Angst bewusst verbreitet? Handelt es sich gar um einen Modetrend? Oder sind wir nur das Opfer eines bisher noch nie da gewesenen Informationsstroms geworden? Werden wir derartig mit schlechten Nachrichten aus aller Welt eingedeckt, dass uns gar keine andere Wahl mehr bleibt, als uns vor dieser Entwicklung zu ängstigen? Oder sind wir nur übersensibel (und undankbar) geworden, während unsere Vorfahren in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts mit 2 Weltkriegen und schwersten Folgen auf allen Ebenen belastet wurden?

Die Generalisierte Angststörung – GAS (englischer und internationaler Fachbegriff „generalized anxiety disorder“) stellt mit einer so genannten 12-Monats-Prävalenz von über 3 % gegenwärtig die zweithäufigste Angsterkrankung in Europa dar. Das geht mit direkten und indirekten Gesundheitskosten von über 10 Milliarden Euro pro Jahr einher.

Das ist ein ernstes gesundheits-politisches Problem, ähnlich wie die Alkoholabhängigkeit auf der psychiatrischen und Parkinson- Krankheit und Epilepsie auf der neurologischen Seite. Dabei ist von der Lebensqualität, dem allgemeinen psychosozialen Funktionsniveau und der beruflichen Leistungsfähigkeit noch gar nicht die Rede, ganz zu schweigen von dem individuellen Leid eines jeden Angst- Patienten.

Geschlechtsspezifisch sind Frauen doppelt so häufig betroffen wie Männer. Im Unterschied zu den anderen Angst-Störungen zeigt die Generalisierte Angststörung jedoch eine Häufigkeitsverteilung mit mehreren Schwerpunkten, je nach Alter: Am häufigsten ist sie in der Altersgruppe ab dem 65. Lebensjahr, relativ selten bei Heranwachsenden und dann auch im folgenden (vor allem jungen) Erwachsenenalter. Nicht selten und damit entsprechend folgenschwer aber im Kindesalter, am ehesten zwischen dem 7. und 12. Lebensjahr.


Im Buch finden Sie den kompletten Beitrag mit weitergehenden Informationen zu Beschwerdebild, Pathogenese, Diagnose sowie Therapie.


Zitierweise:
Faust V (2020): Von Amok bis Zwang - Band 6, ecomed Medizin, Landsberg

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