A. Larem, H. Uphoff, I. Foppa
Den kompletten Artikel können Sie in unserer Zeitschrift "Umweltmedizin – Hygiene – Arbeitsmedizin" lesen.
Zusammenfassung:
Mit dem Hitzesommer 2003 wurde in Deutschland Hitze öffentlich als relevante Gesundheitsbelastung und Ursache für Übersterblichkeit wahrgenommen. In Hessen wurden daraufhin ein Hitzewarnsystem und ein zeitnahes Monitoring der Sterbefälle sowie Vorbeugemaßnahmen über verschiedene Behörden aufgebaut und der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) verstärkt.
Die vorliegende Folgestudie der HEAT II Studie (Grewe 2017) untersucht Unterschiede in der hitzebedingten Übersterblichkeit nach Siedlungsstrukturtyp („urbaner“ vs. „ländlicher Raum“). Betrachtet wurde die tägliche Exzessmortalität, definiert durch die Abweichung der beobachteten Mortalität vom geschätzten Tageserwartungswert (z-Score Analyse), bei Hitzeereignissen. In die Auswertung wurden neben dem zentralen Indikator Tagesmitteltemperatur zwei weitere Belastungsindikatoren wie American Heat-Index und Kysely-Tage einbezogen. Zur Auswertung der Hitzeübersterblichkeit wurde ein Zeitraum von 20 Jahren gewählt (2000 bis 2019).
Hitzeperioden manifestierten sich im urbanen sowie ländlichen Raum unterschiedlich in Übersterblichkeit. Im Zeitverlauf war ein Rückgang der Mortalität während Hitzeperioden im urbanen, aber nicht im ländlichen Raum zu beobachten. Die Annahme, dass sich die Entwicklung der Maßnahmen nach 2003 mit Fokussierung auf die Ballungsräume auswirkten, scheint plausibel, zumal es Hinweise gibt, dass diese im urbanen Raum besser umgesetzt wurden als im ländlichen Raum.
Heat mortality in Hesse in the period 2000–2019: comparison of urban and rural areas
In the wake of the heat wave of 2003 in Germany, excessive heat became, for the first time, to be publicly perceived as a relevant burden on human health and as an important cause of excess mortality. As a result, a heat alert system and a real-time mortality surveillance system, as well as a bundle of preventative measures were established by various agencies and Public Health services were strengthened. Here, we present a follow-up study to the HEAT II study, which examines differences in heat-related excess mortality by settlement type („urban“ vs. „rural“). We examine daily excess mortality, defined by deviance of the observed mortality from the estimated daily expected value (z-score analysis), during heat events. In addition to the central indicator of mean daily temperature, two other stress indicators such as the American Heat Index and Kysely days are included in the evaluation. We analyzed a 20-year period (2000 to 2019). Heat-related excess mortality manifested differently by settlement type. Over time, an attenuation of excess mortality during heat events was observed in urban areas, but not in rural areas. The presumption that this may also have been due to the implementation of measures attenuating the effects of heat on human health after 2003 seems plausible, in particular as there is evidence of better implementation of such measures in the urban as compared to the rural areas.
Zitierweise:
Larem A, Uphoff H, Foppa I (2023). Hitzemortalität in Hessen im Zeitraum 2000–2019: Vergleich urbaner und ländlicher Raum. Umweltmed – Hygiene – Arbeitsmed 28(2): 47–55
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