J.E. Schürmann, E.M. Tengg, J. Knapp, M. Bernhard
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Die aktuelle Studienlage lässt einen Verzicht auf Adrenalin in den zukünftigen Reanimationsempfehlungen nicht erwarten. Insbesondere bei nicht-defibrillierbaren Rhythmen, die bei rund 80 % aller OHCA vorliegen, profitieren Patienten eventuell von einer möglichst frühzeitigen Gabe. Hier muss noch ein größerer Fokus auf die innerhospitale Reanimationsnachbehandlung (Postresuscitation Care) gelegt werden, um die erhöhte ROSC-Rate nach Adrenalinapplikation in einen nutzbaren Vorteil im neurologischen intakten Langzeitüberleben zu überführen. Um hier aber weitere und wissenschaftlich validierte Aussagen treffen zu können, müssen weitere und auch große Untersuchungen mit mindestens 1500 Patienten pro Studienarm im prospektiven randomisierten Ansatz durchgeführt werden. Auch sollte der Aspekt der möglicherweise vergleichbaren Ergebnisse der kardiopulmonalen Reanimation bei Reduzierung der bisher in den Leitlinien empfohlenen Dosierung aufgegriffen und vertieft evaluiert werden. Ebenfalls sollte untersucht werden, inwelchen Fällen Patienten unter Reanimation von einer Adrenalingabe profitieren. Sinnvoll kann im klinischen Handeln auch der „Breakpoint of mortality“ von 7 mg bei nicht-defibrillierbaren Rhythmen im Rahmen der „Termination of Resuscitation Role, TRR“ sein.
Zitierweise:
Schürmann JE, Tengg EM, Knapp J, Bernhard M (2020). Mit oder ohne Adrenalin bei der kardiopulmonalen Reanimation? In: Eckart J, Weigand M, Briegel J (Hrsg.) Intensivmedizin, Kap. III-22.2, 98. Erg.-Lfg. ecomed Medizin, Landsberg
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