K. Bux, B. Kampmann
Abstract aus dem Handbuch der Arbeitsmedizin:
Klimafaktoren, wie Temperatur, Feuchtigkeit und Geschwindigkeit der Raumluft sowie die Wärmestrahlung der Umschließungsflächen, bestimmen den Zustand des Raumklimas. Es hat neben anderen Umgebungsfaktoren, wie Beleuchtung, Lärm oder Stoffen in der Raumluft, einen wesentlichen Einfluss auf Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden der Menschen am Arbeitsplatz. Ein optimales Raumklima wirkt sich förderlich darauf aus, während Abweichungen davon zu Unbehagen und Leistungsminderung bis hin zu Schädigungen der Gesundheit führen können. In der Arbeitswelt kann im Gegensatz zum öffentlichen Bereich (z. B. Theater, Kaufhäuser, Sportstatten) oder dem privaten Wohnbereich nicht immer ein behagliches oder auch gesundheitlich zuträgliches Raumklima eingestellt bzw. gewährleistet werden. Oft erfordern technologische Zwänge sehr kalte (Kühlhäuser) oder warme (Trocknen von Lacken oder Papier) Klimate bzw. sie lassen sich nicht vermeiden (Stahl-/Glaswerke). Auch Reparaturarbeiten in der Brennkammer eines Kraftwerkes können in der Regel nur bei sehr hohen Temperaturen ausgeführt werden. In diesem Kapitel wird nicht das Außenklima betrachtet. Hier wirken zusätzliche z. T. extreme Faktoren, wie Wettererscheinungen (Wind, Regen, Schnee) und die Sonneneinstrahlung (Warme- und UV-Strahlung). Zudem kann das Außenklima nicht beeinflusst werden und es gibt nur unzureichende Bewertungsmaßstäbe. Insofern wurde hier eine Fokussierung auf das Raumklima am Arbeitsplatz getroffen. Dabei wird neben der Darstellung der wichtigsten physikalischen, physiologischen und rechtlichen Grundlagen auf die verschiedenen Möglichkeiten zur Bewertung des Klimas (Klimasummenmaße) und die wesentlichen in der Arbeitswelt relevanten gesundheitlichen Probleme in den verschiedenen Klimabereichen eingegangen. Bei moderaten Klimaten sind es Beschwerden über unbehagliche Zustände (zu warm, zu kalt, es zieht!), geminderte Leistungsfähigkeit in überhitzten Büros im Sommer sowie Klagen über trockene Luft im Winter. Bei den belastenden Klimazuständen Hitze und Kälte wird auf die Mechanismen der Thermoregulation, die dabei auftretenden akuten und chronischen Gesundheitsrisiken sowie die Vorschriften zur arbeitsmedizinischen Vorsorge eingegangen. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt auf den physikalischen und physiologischen Grundlagen sowie den rechtlichen Bestimmungen.
Zitierweise:
Bux K, Kampmann B (2019). Raumklima. In: Letzel S, Nowak D (Hrsg): Handbuch der Arbeitsmedizin. Kap. B III–1, 54. Erg.Lfg., ecomed Medizin, Landsberg
Arbeitsphysiologie, Arbeitspsychologie, Klinische Arbeitsmedizin, Gesundheitsförderung und Prävention
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