Berufliche Verursachung von Krebs

Abstract aus dem Handbuch der Arbeitsmedizin:

Nach Herzkreislauferkrankungen sind bösartige Neubildungen in Deutschland die zweithäufigste Todesursache. Aufgrund des demografischen Wandels wird in den nächsten Jahrzehnten von einer deutlichen Zunahme von Krebserkrankungen ausgegangen. Neben endogenen Faktoren spielen bei der Kanzerogenese auch exogene Faktoren eine wichtige Rolle. Der Anteil beruflicher Ursachen an der Krebsentstehung wird kontrovers diskutiert, für Deutschland ist davon auszugehen, dass dieser sich im niedrigen einstelligen Prozentbereich bewegt.

Derzeit werden in Deutschland pro Jahr ca. 2000 Krebserkrankungen als Berufskrankheiten anerkannt, mit weitem Abstand sind asbestbedingte Malignome hierbei führend. Durch eine Änderung der Berufskrankheitenverordnung im Jahr 2015 werden zukünftig berufsbedingte Plattenepithelkarzinome der Haut und deren Vorstufen die häufigste Berufskrankheit in Deutschland sein.

Der beruflichen Prävention kommt zur Vermeidung berufsbedingter Krebserkrankungen eine wesentliche Bedeutung zu. Entsprechende Vorgaben werden in den einschlägigen Gesetzen und Verordnungen (u.a. Arbeitsschutzgesetz, Gefahrstoffverordnung, Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge, Jugendarbeitsschutzgesetz, Verordnung zum Schutze der Mütter am Arbeitsplatz) geregelt. Oberstes Gebot zur Vermeidung berufsbedingter Krebserkrankung ist dabei die Expositionsvermeidung. Die Rangfolge der Schutzmaßnahmen folgt dabei dem klassischen Prinzip TOP (Technisch – Organisatorisch – Persönlich).

Wegen der hohen Relevanz wird es zukünftig besonders wichtig sein, die Präventionsmaßnahmen bei Outdoor-Arbeitern gegenüber natürlichem UV-Licht zur Vermeidung von Hautkrebs weiter zu entwickeln und auf deren Umsetzung an den entsprechenden Arbeitsplätzen hinzuwirken.

 

Zitierweise:

Letzel S, Nowak D (2015). Berufliche Verursachung von Krebserkrankungen. In: Letzel S, Nowak D (Hrsg): Handbuch der Arbeitsmedizin. Kap. A I-3.2, 39. Erg.Lfg., ecomed Medizin, Landsberg

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