COVID-19 und neurologische Symptome

P. Berlit

Im Dezember 2019 wurden erstmals in der Region Hubei in China Erkrankungen mit dem neuartigen Coronavirus „Severe acute respiratory syndrome Coronavirus 2 (SARS-CoV-2)“ beschrieben. Klinisches Bild und Erkrankung werden als COVID-19 (COrona VIrus Disease-2019) bezeichnet. Die Infektion breitete sich in der Folge weltweit aus und wurde durch dieWHO am 11.03.2020 zur Pandemie erklärt.
Der Erreger zählt zur Gruppe der Coronaviren, die obere und untere Atemwegsinfektionen von einer normalen Erkältung bis zu schweren Krankheitsverläufen verursachen können. Verwandt mit dem SARS-CoV-2-Virus sind die Viren, die das Krankheitsbild des SARS (Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom) und des MERS (Middle East Respiratory Syndrome) verursachen und für die eine Neurotropie nachgewiesen wurde. Eine Infektionsübertragung durch infizierte Personen erfolgt in der Regel über Tröpfcheninfektion und Aerosole, wobei enge und längere Kontakte eine Übertragung begünstigen.

Neurologische Manifestationen
Bereits bei den ersten Fallserien aus Wuhan (China) wurde die Bedeutung neurologischer Symptome bei COVID-19-Erkrankungen hervorgehoben. Insgesamt traten bei 36,4% der insgesamt 214 Patienten neurologische Symptome auf, am häufigsten waren Schwindel, Kopfschmerzen, Ageusie und Anosmie. Auffällig war zudem, dass neurologische Symptome bei Patienten mit schweren respiratorischen Verläufen vermehrt auftraten. Es kam in dieser Gruppe aber nicht nur zu gehäuften, sondern auch zu schwereren neurologischen Manifestationen (Schlaganfälle, Bewusstseinsstörungen, Krampfanfälle).
In Frankreich wurden während der ersten Infektionswelle im Frühjahr 2020 222 COVID-19-Patienten mit neurologischen Manifestationen beobachtet (Alter im Median 65 Jahre; 136 (61,3%) männlich); eine schwere oder kritische COVID-19-Erkrankung lag bei 102 Patienten (45,2%) vor. Die häufigsten neurologischen Manifestationen waren Enzephalopathie (67/222, 30,2%), Schlaganfall (57/222, 25,7%), Enzephalitis (21/222, 9,5%), und Guillain-Barré-Syndrom (15/222, 6,8%). Das Zeitintervall zwischen erstem COVID-19-Symptom und der neurologischen Komplikation betrug im Median 6 (3–8) Tage für Enzephalopathien, 7 (5–10) Tage bei Enzephalitis, 12 (7–18) Tage bei Schlaganfällen und 18 (15–28) Tage beim Guillain-Barré-Syndrom.

 

Den kompletten Artikel können Sie in unserem Kompendium "Aktuelle Therapie in der Neurologie" nachlesen.

Zitierweise:

Berlit P (2021). COVID-19 und neurologische Symptome  In: Grisold W, Berlit P (Hrsg): Aktuelle Therapie in der Neurologie. 48. Erg.-Lfg., ecomed Medizin, Landsberg

 

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