Analkarzinom

A. Giagounidis, C. Aul

| Onkologie | Onkologie

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Einleitung
Unter Analkarzinomen versteht man im engeren Sinne Plattenepithelkarzinome des Analkanals sowie der perianalen Haut, von denen etwa 90 % durch die Infektion mit humanem Papillomavirus hervorgerufen werden. Der Analkanal ist neben dem Rektum ein wesentlicher Teil des Kontinenzorgans des Menschen. Der M. sphincter ani externus umschließt den Analkanal und ist dauerhaft durch sympathikotone Nervenzellen kontrahiert. Der Analkanal kann bis zu 4 cm lang sein und schließt sich dem Rektum unmittelbar an. Im Rektum liegt unterhalb der Kohlrausch-Falte die Ampulla recti, deren Füllung den Stuhldrang auslöst. Daran schließt sich eine Transitionalzone an (Junctio anorectalis), die durch Columnae anales charakterisiert wird, die 1–2 cm vertikal nach unten ziehen. Diese Zone aus nicht-verhornendem Plattenepithel reicht bis zur Linea dentata, unterhalb derer die Schleimhaut fest mit dem M. sphincter ani internus verwachsen ist und meist verhornt. Selten können Analkarzinome als Adenokarzinome auftreten. Diese entstehen aus drüsigen Gewebeteilen in der Transitionalzone, werden aber üblicherweise wie Rektumkarzinome behandelt.

Symptome
Die häufigsten Symptome sind anale Blutungen, Schmerzen und Fremdkörpergefühl. Etwa 20 % aller Patienten haben bei Diagnosestellung keinerlei Symptome. Über 90 % der Patienten weisen eine lokoregionär begrenzte Ausbreitung auf, allerdings liegen nur 10 % der Tumore im Stadium T1 vor, 50 % weisen ein Stadium T2 auf, 30 % ein Stadium T3 und 10 % ein Stadium T4. Die Wahrscheinlichkeit für einen Lymphknotenbefall ist abhängig vom T-Stadium und beträgt bei T1-Tumoren 0–5 %, bei T2-Tumoren 8,5 %, bei T3-Tumoren 18–28 % und im T4-Stadium bis 35 % (Kin 2018).

Zitierweise:

Giagounidis A, Aul C (2021). Analkarzinom. In: Giagounidis A, Aul C (Hrsg): Onkologie, Kap. 8.3.5, ecomed Medizin, Landsberg

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