Arbeitsbedingungen von Betriebsärzten

E. Eisch

Den kompletten Artikel können Sie in unserem Kompendium "Handbuch der betriebsärztlichen Praxis" nachlesen.

Das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz hat sich in den vergangen 20 Jahren aufgrund der sich wandelnden Unternehmens- und Umweltstrukturen (z.B. durch den demografischen Wandel) deutlich verändert. Für Unternehmer gelten heutzutage betriebliche, präventivmedizinische Angebote als Alleinstellungsmerkmal: Sowohl die Produktivität und Motivation der Arbeitnehmer als auch die Wettbewerbsfähigkeit und das allgemeine Arbeitsklima werden nachweislich gefördert. Aber auch gesetzliche Rahmenbedingungen sorgen seit 1973 für eine Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Arbeit.

Gleichzeitig bieten Prävention und Gesundheitsschutz im Unternehmen die Daseinsberechtigung und eine Tätigkeitsmöglichkeit von Betriebsärzten und gelten somit als ausschlaggebendes Element der hier behandelten Thematik.

Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) beschreibt den Betriebsarzt in diesem Sinne als zentrale Vermittlungsinstanz von gesunden Arbeitsbedingungen, die er in seiner Rolle an den spezifischen Bedarf und die spezifischen Bedürfnisse von Arbeitnehmern, Arbeitsprozessen und Arbeitgebern anpassen kann. Durch die gezielte Integration in das zu betreuende Unternehmen (beispielsweise durch Arbeitsplatzbegehungen oder Gespräche mit Mitarbeitern) sammelt er umfangreiche Kenntnisse, welche für die Umsetzung (präventiv-)medizinischer Maßnahmen notwendig sind. Der Betriebsarzt erfüllt somit einen einzigartigen Auftrag für die zu betreuenden Unternehmen, wie ihm sonst kein Arbeitnehmer oder Arbeitgeber nachkommen könnte. Dies grenzt ihn zudem von den anderen ärztlichen Fachdisziplinen ab, da er nicht der klassischen, „unmittelbare Patientenversorgung“ nachkommt.

Trotz seiner hervorzuhebenden Rolle als Ermittler arbeitsbedingter Risikofaktoren und als Gestalter gesunder Arbeitsbedingungen darf bei alldem nicht außer Acht gelassen werden, dass der Betriebsarzt auch die Rolle des aktiven Erwerbstätigen einnimmt. Dies lässt die Vermutung zu, dass er somit gleichermaßen potenziellen, arbeitsbedingten Risiko- und Belastungsfaktoren ausgesetzt ist deren mögliche Folgen bewiesenermaßen in Burnout oder depressiven Verstimmungen (u.v.m.) liegen.

Die aufgeführten Sachverhalte spiegeln die Notwendigkeit des im Folgenden beschriebenen Forschungsvorhabens wider, die rein arbeitnehmerorientierte Perspektive zu wechseln und sich mit den Arbeitsbedingungen von Betriebsärzten auseinanderzusetzen. Der Fokus gilt dabei allerdings nicht ausschließlich den potenziell belastenden Faktoren, sondern soll auch die potenziell fördernden Faktoren der betriebsärztlichen Berufssituation erfassen.

 

Zitierweise:
Eisch E (2021). Arbeitsbedingungen von Betriebsärzten. In: Broding H. (Hrsg.). Handbuch der betriebsärztlichen Praxis, 84. Erg.-Lfg., ecomed Medizin, Landsberg

Broding

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