Chirurgische Therapie der Omphalozelen

F. G. Schnekenburger, A. Strack, P. Illing

Auszug aus Was gibt es Neues in der Chirurgie:

Hinsichtlich der Therapie muss zwischen kleinen, großen und rupturierten Omphalozelen unterschieden werden. Rupturierte Omphalozelen können bei größeren Verlusten des Zelensackes wegen der frei liegenden Abdominalorgane wie eine Laparoschisis behandelt werden. Bei einer kleineren Zelenruptur lässt sich nach Nahtverschluss der Rupturstelle das Kind auch weiter wie mit einer geschlossenen Omphalozele behandeln (Abb. 1). Während kleinere Omphalozelen in der Regel kurz nach der Geburt primär operativ verschlossen werden können, bleibt der Umgang mit großen Omphalozelen eine Herausforderung. Als große Omphalozelen sehen die meisten Autoren Defekte mit mindestens 5 cm Durchmesser und/oder Anteilen der Leber in der Zele an, die nicht primär verschlossen werden können.
Die Herangehensweise bei der Versorgung großer Omphalozelen unterscheidet sich grundsätzlich. Manche Kinderchirurgen streben einen möglichst frühen operativen Verschluss der Bauchdecke an, der meist in mehreren operativen Schritten erzielt wird. Andere Kolleginnen und Kollegen gehen konservativ vor. Dabei wird auf die spontane Größenzunahme der Bauchhöhle gewartet, die dann nach und nach den Zeleninhalt aufzunehmen in der Lage ist. Dies beinhaltet in der Regel die Behandlung der Zelenwand mit je nach Klinik verschiedenen Applikationen, um Gerbung und Epithelialisierung derselben zu erzielen und eine Infektion zu vermeiden. Damit kann ein operativer Verschluss der Faszie auch um viele Monate aufgeschoben werden.

 

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Abb. 1a–d: Therapie der Omphalozele mit Vakuumverband.
A: Rupturierte große O. mit Leber, Magen und Darm postpartal, Omphalozelenwand wurde anschließend mit Naht verschlossen und belassen
B: Nach 9 Wochen
C: Mit Vakuumverband, die gelben Zügel über dem Vakuumschwamm dienen zur Dehnung der Haut
D: Nach 4 Monaten

Zitierweise:
Schnekenburger FG, Strack A, Illing P (2019). Was gibt es Neues in der Versorgung kongenitaler Bauchwanddefekte? In: Jähne J, Königsrainer A, Südkamp N, Schröder W (Hrsg): Was gibt es Neues in der Chirurgie? Jahresband 2019, Kap. 5.3, ecomed Medizin, Landsberg

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