Depressivität prädiktiv für Cannabiskonsummuster? – Erste Daten der Basler „Weed Care“-Studie zum regulierten Cannabisverkauf zu Genusszwecken

C.F. Mosandl, L. Baltes-Flückiger, J. Kronschnabel, A. Guessoum, O. Herrmann, M. Meyer, M. Vogel, M. Walter, E.-M. Pichler

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Zusammenfassung:

In Europa lag die Jahresprävalenz des Cannabiskonsum zuletzt bei 7,7 %. Für Depressionen und Cannabiskonsum ist ein bidirektionaler Zusammenhang bekannt. Um auf die potenzielle Auswirkung eines regulierten Zugangs zu Cannabis vorbereitet zu sein, besteht ein hoher Bedarf, die Zusammenhänge mit psychischen Störungsbildern besser zu verstehen. Die folgende Studie beschäftigt sich mit der Fragestellung, inwiefern Depressivität die konsumierte Cannabismenge bei regelmäßigen Cannabiskonsumierenden, die an der Basler Pilotstudie „Weed Care“ teilnehmen, voraussagen kann.

In einer Querschnittsstudie wurden Depressivität (PHQ-9) und Cannabiskonsummuster der Teilnehmenden (n=360) mit Onlinefragebögen erhoben. Es erfolgten lineare Korrelations- sowie Regressionsanalysen unter Korrektur für relevante Kovariaten wie Alter, Geschlecht, Ausbildung und anderer Substanzkonsum.

Es zeigten sich signifikante positive Korrelationen zwischen Depressivität und Cannabiskonsumtagen (r(358) = .16, p = .003) sowie zwischen Depressivität und Cannabismenge (r(358) = .15, p = .005). Diese Zusammenhänge blieben auch in den korrigierten Regressionsmodellen bestehen (p = .005 resp. p = .039).

Diese Ergebnisse verdeutlichen eine potenziell verstärkende Wirkung von Depressivität auf den Cannabiskonsum bei regelmäßigen Cannabiskonsumierenden. Weitere Studien sind in Zukunft notwendig, um das Verhältnis zwischen psychischer Gesundheit und Cannabiskonsum besser zu verstehen und evidenzbasierte Ansätze zu spezifischen Interventionen bei Cannabisabhängigen zu entwickeln.

Depressive Symptom Load Predictive for Cannabis Use Patterns? First Data from the Swiss ‘Weed Care’ Study on Regulated Cannabis Access

In Europe, the annual prevalence of cannabis use was most recently 7,7 %. A bidirectional relationship is known for depression and cannabis use. In order to be prepared for the potential impact of regulated access to cannabis, there is a high need to better understand its links with psychological disorders. The following study addresses the question to what extent depressive symptom load can predict the amount of cannabis used among regular cannabis users participating in the Basel pilot study “Weed Care”.

In a cross-sectional study, the participants’ (n=360) depressive symptom load (PHQ-9) and cannabis use patterns were assessed with online questionnaires. Linear correlation and regression analyses were conducted, adjusting for relevant covariates. The correlations between depressive symptom load and cannabis use days (r(358) = .16, p = .003) and between depressive symptom load and cannabis quantity (r(358) = .15, p = .005) were significant. These associations remained in the adjusted regression models (p = .005 resp. p = .039).

Our study highlights the need for further research to better understand the relationship between cannabis use and mental health and to develop evidence-based approaches for specific therapeutic interventions for people suffering from cannabis dependency.

Zitierweise:

Mosandl CF, Baltes-Flückiger L, Kronschnabel J, Guessoum A, Herrmann O, Meyer M, Vogel M, Walter M, Pichler E-M (2023). Depressivität prädiktiv für Cannabiskonsummuster? – Erste Daten der Basler „Weed Care“-Studie zum regulierten Cannabisverkauf zu Genusszwecken. Suchtmedizin 25(4): 211–218

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